Der Gott der Gerechtigkeit: Ein Herrscher von höchster Majestät
Der Gott der Gerechtigkeit
Ein Herrscher von höchster Majestät
von H. J. Graf
Gottes Hoheit und die Würde des Menschen
Ein Lied Davids, zu begleiten auf gatitischem Instrument. Herr, unser Herrscher! Groß ist dein Ruhm auf der ganzen Erde! Deine Hoheit reicht höher als der Himmel. Aus dem Lobpreis der Schwachen und Hilflosen baust du eine Mauer, an der deine Widersacher und Feinde zu Fall kommen. Ich bestaune den Himmel, das Werk deiner Hände, den Mond und alle die Sterne, die du geschaffen hast: Wie klein ist da der Mensch, wie gering und unbedeutend! Und doch gibst du dich mit ihm ab und kümmerst dich um ihn! Ja, du hast ihm Macht und Würde verliehen; es fehlt nicht viel und er wäre wie du. Du hast ihn zum Herrscher gemacht über deine Geschöpfe, alles hast du ihm unterstellt: die Schafe, Ziegen und Rinder, die Wildtiere in Feld und Wald, die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser, die kleinen und die großen, alles, was die Meere durchzieht. Herr, unser Herrscher, groß ist dein Ruhm auf der ganzen Erde! Psalm 8
Der Herr sagt: „Der Himmel ist mein Thron, die Erde mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? Wo ist die Wohnung, in der ich Raum finden könnte? Jesaja 66,1
Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen. Er will sehen, ob es da welche gibt, die Verstand haben und nach ihm fragen. Psalm 14, 2
In unserer Zeit wird sehr viel vom liebenden Gott gepredigt und gesprochen, zumindest unter den Menschen die gläubig sind oder sich für den Glauben interessieren. Wir haben in Jesus Christus einen Herrn, der seine Geschöpfe unaussprechlich liebt und dies bewiesen hat durch das Opfer Jesu Christi auf Golgatha. Das ist so und es ist gut, dass wir zuallererst den Gott der Liebe kennen lernen dürfen.
Denn, würde uns zuerst eine weitere Eigenschaft unseres Herrn begegnen, die vollendete Gerechtigkeit, so würden wir wahrscheinlich nur einen Angstglauben oder gar keinen Glauben entwickeln können. Ja, der Schöpfer allen Seins, der Gott der lebendig ist, ist auch ein gerechter Gott. Seine Gerechtigkeit, die so meine ich jedenfalls von uns und unserem geistigen Potential nie ganz erfasst werden kann, sieht manchmal für uns auch sehr grausam aus.
Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir uns im Klaren darüber sind, dass wir einen Gott auf unserer Seite haben, der uns in Jesus Christus eben seine unendliche Liebe bewiesen hat und wir seine Gerechtigkeit zumindest teilweise nachvollziehen können, wenn wir im Geist Gottes und im Gebet diese Fragen an ihn bewegen. Die Fragen, die bei uns auftauchen, wenn wir z. B. alttestamentarische Geschehnisse lesen in denen, scheinbar für uns, durch Gottes Beschluss ganze Völker ausgelöscht wurden. Nehmen wir einmal eines der bekanntesten Ereignisse des AT, das Ereignis um Sodom und Gomorra. Es erscheint uns über die Maßen grausam, dass Gott hier eine ganze Stadt und ihre Bevölkerung auslöschen ließ. Gleich tauchen bei uns die Gedanken auf, dass Gott doch ein Gott der Rache sei, ein Gott der kein Erbarmen kennt. Doch versuchen wir ein wenig tiefer in die Geschichte um Sodom und Gomorra einzutauchen.
1. Mose 18, Vers 16 – 33 (nach der Guten Nachricht)
Abraham bittet für Sodom
Die Männer machten sich auf den Weg und Abraham begleitete sie ein Stück weit. Als sie an eine Stelle kamen, von der aus die Stadt Sodom zu sehen war, dachte der Herr: „Soll ich wirklich vor Abraham verheimlichen, was ich mit Sodom vorhabe? Ich habe ihm doch zugesagt, er soll der Vater eines großen und mächtigen Volkes werden; und am Verhalten zu ihm und seinen Nachkommen wird sich für alle Völker der Erde Glück und Segen entscheiden. Ich habe ihn ausgewählt, damit er seine Söhne und seine weiteren Nachkommen dazu anhält, meinen Geboten zu folgen; er soll sie lehren, zu tun, was recht ist, sodass ich meine Zusage an ihn einlösen kann.“ Darum sagte der Herr zu Abraham: „Über die Leute von Sodom und Gomorra sind schwere Klagen zu mir gedrungen. Ihre Schuld schreit zum Himmel. Deshalb will ich jetzt hingehen und mit eigenen Augen sehen, ob das wahr ist, was ich gehört habe. Ich will wissen, ob sie es wirklich so schlimm treiben. Zwei der Männer gingen in Richtung Sodom, während der Herr bei Abraham zurückblieb. Abraham trat an ihn heran und sagte: „Willst du wirklich Schuldige und Schuldlose ohne Unterschied vernichten? Vielleicht gibt es in Sodom fünfzig Leute, die kein Unrecht getan haben. Willst du sie auch umkommen lassen und nicht lieber die ganze Stadt verschonen wegen der fünfzig? Du kannst doch nicht die Unschuldigen zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die andern? Du bist der oberste Richter der ganzen Erde, darum darfst du nicht selbst gegen das Recht verstoßen! Der Herr sagte: „Wenn ich in Sodom fünfzig Unschuldige finde, will ich ihretwegen die ganze Stadt verschonen.“ Abraham wandte sich noch einmal an den Herrn: „Ich habe es gewagt, dir dreinzureden, Herr, obwohl ich Staub und Asche bin. Vielleicht gibt es wenigstens fünfundvierzig, die nicht schuldig geworden sind. Willst du dann wegen der fehlenden fünf die ganze Stadt vernichten?“ Der Herr antwortete: „Ich verschone sie, wenn ich fünfundvierzig finde. Abraham gab sich noch nicht zufrieden. „Und wenn es nur vierzig sind?“, fragte er. Der Herr erwiderte: „Dann verschone ich sie wegen der vierzig. „Bitte, Herr“, sagte Abraham, „werde nicht zornig über mich, wenn ich noch weitergehe. Vielleicht sind es nur dreißig.“ „Dann verschone ich sie wegen der dreißig. Noch einmal fing Abraham an: „Ich habe es nun einmal gewagt, dir dreinzureden, Herr! Vielleicht sind es nur zwanzig.“ „Ich verschone sie auch wegen zwanzig. Nur noch ein einziges Mal lass mich reden, Herr, sagte Abraham; „werde nicht zornig! Vielleicht sind es auch nur zehn.“ Und der Herr sagte: „Ich verschone sie auch wegen zehn.“ Damit brach der Herr das Gespräch ab. Er ging weiter und Abraham kehrte heim.
Was war denn damals in Sodom eigentlich los, das den Herrn zu dem Entschluss brachte, die Stadt zu vernichten? Die besonders schwere Sünde von Sodom wird von den biblischen Texten ganz verschieden konkretisiert: z.B. Hochmut und Geiz (Ez 16,49) oder Bruch der Gastfreundschaft. Der sexuelle Aspekt wird erst in der christlichen Tradition ab Augustin wichtig genommen, wobei verschiedene Kulturen bis heute unter „Sodomie“ Verschiedenes verstehen (im Englischen: Analverkehr; im Deutschen: Sexualverkehr mit Tieren).
Lenken wir aber unsere Sicht wieder auf das Geschehen in Sodom und Gomorra. Meiner Ansicht nach sind die Geschehnisse in diesen Städten ein biblisches Beispiel, an dem wir ersehen können wie eine Kultur zugrunde gehen kann. In der Zeit des Höhepunktes sittlicher Verfehlungen, andauernder Sündhaftigkeit beschließt der Herr, unser Gott, diesem ein Ende zu setzen. Aber warum? Es ist nicht ersichtlich aus dem Text des 1. Mose 18, dass Gott irgendwie versucht hat, etwas Gutes noch an diesen Städten und ihren Einwohnern zu finden. Erst als Abraham ihn bittet, wird er nachsichtiger. So erscheint es uns jedenfalls. Er lässt sich sogar in sehr geduldiger Weise von Abraham auf 10 „Gute“ in Sodom herunterhandeln. Und letztlich zeigt er für die Familie Lots, einem Neffen Abrahams, Erbarmen. Ihn und seine Familie will er aus der Stadt ziehen lassen. Es ist die bekannte Geschichte um Lot und seine Frau. Die Frau, die sich zurücksehnt nach der Stadt und dann auch zurück sieht, wobei sie als Salzsäule erstarrt.
Die Boten Gottes, die Lot und seine Familie im Auftrag Gottes darauf vorbereiten sollen, die Stadt zu verlassen, haben ausdrücklich gesagt, dass keiner zurück sehen darf. Und eine tat es doch, die Frau Lots.
Meiner Ansicht nach ist uns das Geschehen um Sodom und Gomorra eine große Lehre. Eine Lehre, die uns zeigen soll, dass Gott auch als ein gerechter Gott, gerecht handeln muss. Dass es auch bei ihm Momente gibt, an denen es keine Rückkehr mehr gibt. So grausam uns dies auch erscheinen mag. Vielleicht sollten wir versuchen einmal mit dem Denken an die Geschichte Sodoms heran zu gehen, dass Gott ja derjenige ist, der alles geschaffen hat. Ihm unterliegen Werden und Vergehen, er bestimmt Tod und Todeszeitpunkt. Er kann alles, was er geschaffen hat, mit einem Fingerzeig wieder vergehen lassen. Dieser Gott hat alle Gesetze, Gebote und Richtlinien dieser Welt festgelegt, er hat sie geschmiedet und gestärkt. Von sich selbst sagt er einmal in Jesaja 14:
Der Herr, der Herrscher der Welt, hat geschworen: „Es bleibt dabei: Was ich geplant habe, trifft ein; was ich beschlossen habe, wird ausgeführt!
Und in 2. Könige, 19:
So prahlst du. Hör zu jetzt und lass es dir sagen: Ich hab’s so beschlossen seit uralten Tagen; ich hab es geplant, was jetzt ist geschehen, drum mussten die Städte zugrunde gehen. Nichts ist davon übrig als Trümmer nur, von ihren Bewohnern blieb keine Spur.
So spricht der Herr von sich selbst und seinen Beschlüssen. Ganz klar und deutlich sagt er, dass einmal beschlossene Dinge auch so ausgeführt werden. Jedoch zeigt uns auch das Geschehen mit Abraham, dass Gott durchaus bereit ist auf uns zuzugehen. In Abrahams Bitten wird eines sehr deutlich. Er spricht den Herrn in einer ehrfurchtsvollen Weise an, er erniedrigt sich selbst vor ihm und bittet nicht um Dinge, die für ihn selbst Vorteile schaffen, nein er bittet um das Leben der Menschen in Sodom. Hier zeigt sich einmal, schon im AT, die Macht des Gebetes. Ein Gebet aus aufrichtigem Herzen, aus ehrlich gemeinter Überzeugung lässt sogar den Mächtigsten der Mächtigen sein Vorhaben überdenken und vielleicht sogar ändern. Wenn er nun doch so handelt, wie zuerst geplant, dann sollten wir immer im Kopf haben. ER ist der einzige der das auch darf, da er Herr über Leben und Tod ist. Wir sind oft sehr geschäftig darin, Gott in unsere Gedankengänge und Überzeugungen pressen zu wollen, verlieren dabei aber meist den Überblick darüber, dass wir eigentlich überhaupt nicht in der Lage sind, die Dimensionen göttlichen Denkens und seiner Entscheidungen erfassen zu können. Wir sollten immer bedenken, dass der Herr sich selbst zur Gerechtigkeit verpflichtet hat; und Gerechtigkeit heißt auch Verheißungen und Drohungen zu erfüllen. Die Einwohner von Sodom und Gomorra wussten von den Geboten Gottes und seinen Gesetzen. Sie wussten, dass ihr Leben so nicht in Ordnung war. Zumindest einer hielt es immer wieder vor ihre Augen, Lot. Deshalb fand er auch Gnade vor dem Herrn. Er machte sie darauf aufmerksam, dass sie umkehren sollten.
Wie wir ja wissen, kann Gott sich nicht mit der Sünde vereinigen. Gutes und Böses können nie eins werden. Der Mensch jedoch hat sich im Garten Eden die Erkenntnis von Gut und Böse angeeignet. Adam und Eva aßen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Damit nahmen sie für sich und die nachfolgenden Generationen die Verantwortung auf sich, dann auch mit Gut und Böse umgehen zu müssen. Der Mensch muss die Verantwortung für sein Verhalten für oder gegen Gott nun auch selbst tragen. In all unserer Unzulänglichkeit und Unvollkommenheit sollen wir mit solch einer hohen Verantwortung umgehen? Ein schier unmögliches Vorhaben. Dies war auch der Grund, warum der Vater den Sohn in die Welt schickte, damit er das Opfer auf Golgatha brachte. Er wusste wohl darum, dass der Mensch mit dieser Verantwortung nicht umgehen kann, so schuf er die Möglichkeit der Vergebung. Im AT dienten die Blutopfer von Tieren, die Brandopfer und der sprichwörtliche Sündenbock dazu, stellvertretend auf das große Opfer Jesu diese Vergebung zu geben. Jedoch ebenfalls noch in unvollkommener Weise. Vollkommen wurden diese Opfer erst durch das vollkommene Opfer des Sohnes Gottes auf dieser Schädelstätte. Hier spendete der Vollkommene das Vollkommene. Hier opferte der Höchste selbst seinen einzigen Sohn, damit er die selig mache, die an ihn glauben und ihm folgen. Und genau hier sehen wir wieder das, was uns bereits im Text mit der Bitte Abrahams um Sodom begegnete. Eigentlich war die Menschheit, ja die erste Schöpfung mit der Abkehr von Adam und Eva im Garten Eden von der Beziehung zu Gott, der Verdammnis preisgegeben. Denn „der Sünde Lohn ist der Tod“. Und doch erbarmte sich der Schöpfer, der Herrscher aller Welten, seiner Geschöpfe. Denn er liebte sie so sehr, dass er sich erbarmen musste. Und er schuf eine Möglichkeit für seine Geschöpfe in eine neue Schöpfung hinein geboren zu werden. Hinein geboren durch Jesus Christus.
Mit der neuen Geburt durch Jesus Christus gehört ein jeder der glaubt und Jesus folgt, der neuen Schöpfung an. Wir werden Kinder des einen und einzigen Gottes, wir werden Weggefährten des Erlösers und Retters Jesus Christus. Im Grunde sind wir eigentlich noch weniger als Sandkörner im Lichte der Schöpfung und der Taten des Allmächtigen hierzu. Doch genau uns hat er auserwählt, mehr als Sandkörner zu sein, ja sogar mehr als die Engel. Er macht uns zu seinen Kindern und Gefährten seines Sohnes. Welch größeren Beweis der Liebe und Gerechtigkeit des Allmächtigen braucht es noch?
Gerechtigkeit trifft diejenigen der heutigen Zeit, die keine Vergebung in Jesus Christus suchen oder haben. Sie werden der unabänderlichen und allumfassenden gerechten Beschlüsse des Herrschers und Königs unterworfen. Mit schwerem, liebenden Vaterherz wird der Herr dies geschehen lassen, denn auch diese Menschen sind geliebte Wesen seines Vaterherzens. Doch, ich glaube, ändern wird er dies nur, wenn die Liebe Gottes zum Einzelnen, den Einzelnen auch bewegt sein bisheriges sündiges Leben aufzugeben, Ja zu sagen zu Jesus Christus und weiterhin nicht sündigen zu wollen. Dieser Aspekt wird im Geschehnis um Lots Frau groß. Mit dem Auftrag, die Stadt zu verlassen und auf keinen Fall zurück zu schauen, macht uns Gott deutlich wie wir uns mit der Sünde verhalten sollten. Mit der Sünde, die wir in unserem Leben als Sünde erkennen durften. Wir sollen uns von ihr abkehren und uns nicht von der Sehnsucht treiben lassen, zurückschauen oder zurückkehren zu wollen. Denn dies kann schlimmstenfalls zu einem Erstarren in Sünde werden. Eine Bindung, die wir selbst auf keinen Fall mehr lösen können.
Was ist Gerechtigkeit im biblischen Sinn? Vielleicht eine Definition von Gerechtigkeit von Gott her und nicht von uns ausgehend? Gerade auch, weil er derjenige ist, der alles festlegt und bestimmt? Was bewahrt uns, unter die gerechten Ratschlüsse des Allmächtigen zu fallen? Erkenntnis von Sünde, Umkehr und Hinkehr zu Jesus Christus und ein neues Leben in der Nachfolge. Wenn nun einst der Gerichtstag des Allmächtigen anbricht, und keine Zeit, kein Termin, kein Morgen oder Abend mehr eine Rolle spielt, so wird es wohl so sein, wie folgend:
„Sofort nahm der Geist von mir Besitz und ich sah: Im Himmel stand ein Thron, und auf dem Thron saß einer. Er strahlte wie die Edelsteine Jaspis und Karneol. Über dem Thron stand ein Regenbogen, der leuchtete wie ein Smaragd. Um den Thron standen im Kreis vierundzwanzig andere Throne, darauf saßen vierundzwanzig Älteste. Sie trugen weiße Kleider und goldene Kronen. Von dem Thron gingen Blitze aus und dröhnende Donnerschläge. Vor dem Thron brannten sieben Fackeln, das sind die sieben Geister Gottes. Im Vordergrund war etwas wie ein gläsernes Meer, so klar wie Kristall. In der Mitte, in einem inneren Kreis um den Thron, waren vier mächtige Gestalten, die nach allen Seiten voller Augen waren. Die erste sah aus wie ein Löwe, die zweite wie ein Stier, die dritte hatte ein Gesicht wie ein Mensch, und die vierte glich einem fliegenden Adler. Jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, die innen und außen mit Augen bedeckt waren. Tag und Nacht rufen sie unaufhörlich: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der die ganze Welt regiert, der war und der ist und der kommt!“ Offenbarung, Kapitel 4
Dieses Bild werden wir wohl alle sehen, wenn der Allmächtige selbst erscheint um Gerichtstag zu halten und sein Reich neu aufzurichten. Ein Herrscher, ein König, dessen Herrlichkeit so unbeschreiblich sein muss, dass selbst die damals bekanntesten und wertvollsten Pflanzen, Edelsteine und Edelmetalle nur einen Abglanz dieser Herrlichkeit darstellen konnten. Wie wir uns vielleicht erinnern, wird in der Begegnung Mose mit dem lebendigen Gott in einem brennenden Dornbusch, die Frage warum Mose sein Gesicht nicht aufrichten darf damit beantwortet, dass derjenige der Gottes Angesicht erblickt im gleichen Augenblick sterben muss.
Dieser Allmächtige kehrt bei uns ein, wir dürfen im Gebet Gast in seinem Thronsaal sein. Wir dürfen vor seinen Füßen knien und liegen, ihn duzen und bitten um Hilfe bei unseren ganz persönlichen Problemen und den Problemen der Weltgemeinschaft. Wir dürfen vor ihn treten und wenn wir ihn einladen, so ist er mitten unter uns. Ist es uns eigentlich schon einmal wirklich gewahr geworden, welche unaussprechliche Ehre und Gnade uns damit erwiesen wurde und wird? Er, vor dessen Macht und Herrlichkeit die Macht und Herrlichkeit aller Herrscher dieser Welt von Anbeginn bis zum Ende zusammen genommen, lediglich ein müder Schimmer sind, lässt uns unkonventionell und ohne große Vergabe von Audienzterminen vor seinen Thron treten. Mensch, wie klein und wie groß bist Du. Wir treten vor ihn als kleines, müdes und geschundenes Häufchen Elend und er erhöht uns, macht uns fast schon gleichberechtigt. Lassen Sie sich das mal durch den Kopf gehen.
Wenn er kommt, und es allen wie ein Schleier von den Augen fallen wird, dass es wahr ist. Gott und Jesus sind lebendig, dann wird es für manche so aussehen:
Jesaja 2:
„Der Tag kommt, an dem der Herr, der Herrscher der Welt, Gericht halten wird über alles, was groß und stolz und überheblich ist; er wird es erniedrigen. Er wird die mächtigen Zedern auf dem Libanon und die Eichen im Baschan vernichten. Er wird alle hohen Berge und Hügel einebnen, jeden großen Turm und jede feste Mauer einreißen; alle großen Schiffe, die weit über die Meere fahren, und alle Prunkboote wird er zerstören. Mit dem Hochmut der Menschen wird es aus sein und ihr Stolz wird erniedrigt. An diesem Tag wird der Herr allein groß sein und alle falschen Götter werden verschwinden. Die Menschen müssen sich in Felshöhlen und Erdlöchern verkriechen aus Angst vor dem Herrn und seiner Macht und Hoheit, wenn er aufsteht und die Erde in Schrecken versetzt! An dem Tag wird jeder seine silbernen und goldenen Götterbilder, die er sich gemacht hat, den Fledermäusen und Ratten hinwerfen. Die Menschen werden sich in Höhlen und Felsspalten verkriechen aus Angst vor dem Herrn und seiner Macht und Hoheit, wenn er aufsteht und die Erde in Schrecken versetzt .Zählt doch nicht auf Menschen! Sie sind nichts als ein Hauch, und mehr sind sie auch nicht wert.“
Offenbarung, 20, 11 ff: „Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der darauf sitzt. Die Erde und der Himmel flohen bei seinem Anblick und verschwanden für immer. Ich sah alle Toten, Hohe und Niedrige, vor dem Thron stehen. Die Bücher wurden geöffnet, in denen alle Taten aufgeschrieben sind. Dann wurde noch ein Buch aufgeschlagen: das Buch des Lebens. Den Toten wurde das Urteil gesprochen; es richtete sich nach ihren Taten, die in den Büchern aufgeschrieben waren. Auch das Meer gab seine Toten heraus, und der Tod und die Totenwelt gaben ihre Toten heraus. Alle empfingen das Urteil, das ihren Taten entsprach. Der Tod und die Totenwelt wurden in den See von Feuer geworfen.
Dieser Herrscher wird Gerichtstag halten. Ein jeder von uns vom Anbeginn der Zeit bis zum Ende der Zeit wird vor seinen Thron treten müssen. Dann wird es nur zwei Wege geben, kein Zwischendrin, keine Zwischenstation, nur zwei Wege:
Offenbarung 20, 11 ff: Dieser See von Feuer ist der zweite, der endgültige Tod. Alle, deren Namen nicht im Buch des Lebens standen, wurden in den See von Feuer geworfen.“
Und
Offenbarung 21, 1-4:
„Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel und die erste Erde waren verschwunden und das Meer war nicht mehr da. Ich sah, wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war festlich geschmückt wie eine Braut für ihren Bräutigam. Und vom Thron her hörte ich eine starke Stimme rufen: „Dies ist die Wohnstätte Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Gott selbst wird als ihr Gott bei ihnen sein. Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei.““
Und die Gerechtigkeit des Herrn liegt letztlich darin, dass der Mensch sich entscheiden muss welchen Weg er einschlägt. Entscheiden bereits in diesem Leben. Der Mensch wählte einst die Erkenntnis von Gut und Böse. Nun muss er entscheiden was er denn sein möchte. Doch in allen Zeiten seines Lebensweges hier kann er sich gewiss sein, dass er begleitet wird. Begleitet von den Engeln Gottes, begleitet von der unerschöpflichen Liebe aus dem Herzen des Vaters und den Möglichkeiten eine Entscheidung zu treffen. Doch entscheiden muss er sich selbst.
Ich möchte dem Herrn Jesus Christus danken, dass er mir diesen Text geschenkt hat. Und ich möchte mit Euch noch beten, die ihr mir zugehört oder mitgelesen habt:
Herr Jesus Christus, Du schenkst uns die Möglichkeit aus Sünde und Tod zurückkehren in Wahrheit und ewiges Leben. Dafür danken wir Dir und preisen Dich mit allem was in uns lebt. Deine Gnade, Deine Barmherzigkeit, Deine Liebe sind uns ständiger Begleiter durch alle Phasen unseres Daseins in dieser Welt. Dafür seist Du gepriesen und Deine Hoheit verehren wir von morgens bis abends. Du hast in mir ein Lied geboren, als Du mich heraus gerufen hast aus dem alten Leben der Sünde. Diese Lied bringt mich zum Singen, jedes Mal wenn ich Dir dienen darf in Wort, Schrift und Tat. Dafür sei Dir Dank und Ehre.
Wir bitten Dich, hilf uns durch diese bedrohliche Welt, hilf uns stark zu werden und zu bleiben im Glaube an Dich. Herr, hilf uns mutig und stark zu sein aber auch geduldig und genügsam denen gegenüber, die Deine Gnade noch nicht erkannt haben. Bitte bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Berge uns unter dem Schutz Deines heiligen Blutes, das Du für uns vergossen hast auf Golgatha. Segne die, die uns Böses wollen damit sie erkennen, dass nur Du sie gut machen kannst. Segne die Brüder und Schwestern in aller Welt, dass sie den Kampf um die Verbreitung Deiner frohen Botschaft gewinnen mögen. Schenke ihnen Kraft und Mut zu bestehen. Und gib uns den Frieden Deiner Liebe. Amen.
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