Chance der Verständigung: Religionsunterricht fördert die Integration von Menschen
Chance der Verständigung: Religionsunterricht fördert die Integration von Menschen
Von Andreas Klamm
Berlin/Offenburg./9. März 2009/– Deutschland gibt seit kurzer Zeit mit einem Modellversuch zur Integration von Menschen mit moslemischen Glauben ein gutes Beispiel zur Integration von Menschen mit anderem Glauben, etwa dem moslemischen Glauben. Der Versuch zeigt bereits rund eineinhalb Jahre nach der Einführung des Islam-Unterrichts in Schulen in Deutschland erste gute Ergebnisse.
Am Montag besuchte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble eine islamische Religionsunterrichtsstunde an der Georg-Monsch-Schule in Offenburg.
Menschen aus Deutschland und Menschen etwa aus der Türkei, dem Kosvo, dem Libanon, aus Palastina, Algerien, Marokko und dem Irak können möglicherweise in dem Modellversuch auch auf Gegenseitigkeit von einandern über die unterschiedlichen Glaubens-Überzeugungen lernen. Möglicherweise werden sogar Ängste vor dem Unbekannten eines anderen Glaubens und einer anderen Religion genommen.
Positiver Begleit-Effekt des Versuches nach den neuesten Erkenntnissen: Das Sozalverhalten der Schüler und Schülerinnen, die mehr über ihre Religion und Kultur erfahren wird beachtlich verbessert. Das teilte das Bundesministerium des Innern in Berlin am Montag in einer Presse-Erklärung mit.
An der Grund-, Haupt- und Werkrealschule im Zentrum der Stadt wird der islamische Religionsunterricht im Rahmen des Schulversuchs nach sunnitischer Konfession erteilt.
Seit Beginn des Schuljahres 2006/07 wird an zwölf Standorten in Baden-Württemberg bekenntnisgebundener islamischer Religionsunterricht für muslimische Schüler/innen ab den Klassen 1 und 2 angeboten. Der islamische Religionsunterricht ist zunächst ein auf vier Jahre angelegter Modellversuch. Der Unterricht wird von Lehrkräften muslimischen Glaubens in deutscher Sprache erteilt.
Insgesamt nehmen 50 Schüler aus den Klassen 1 bis 4 teil. Lehrerin ist die türkische Muslima Güllü Özügenc. Die Frau und Lehrerin unterrichtet jeweils eine Gruppe in jedem Jahrgang, hauptsächlich Schüler sunnitischer Konfession, aber auch einige Aleviten. Die Kinder kommen aus der Türkei, dem Kosovo, dem Libanon, aus Palästina, Algerien, Marokko und dem Irak. Thema der heutigen Unterrichtsstunde ist der Geburtstag des Propheten Mohammed, der laut islamischem Kalender im Jahr 2009 am 8. März liegt.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sagte: „Mit einem bekenntnisgebundenen islamischen Religionsunterricht machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Integration. Die Schüler lernen ihre Religion besser kennen und von Lehrern höre ich, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen religiösen Werten und kulturellen Wurzeln beachtliche positive Effekte auf das Sozialverhalten der Schüler hat. Die religiöse Vielfalt in der Schule ist zudem nicht nur dort eine Bereichung, sondern wird auch den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt in unsrem Land stärken.“
Der Unterricht an der Georg-Monsch-Schule ist nur ein positives Beispiel dafür, welches die Empfehlung der Deutschen Islam Konferenz aus der 3. Plenarsitzung vom März 2008 zur Einführung von islamischem Religionsunterricht unter staatlicher Aufsicht untermauert.
3mnewswire.org / Radio IBS Liberty
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